Retrospektiv zur Person von Stefan Nolewaika

Ich wurde in der Nachkriegszeit 1949 in Oberschlesien geboren. Meine Eltern haben mich und meine drei Geschwister zeitgemäß und liebevoll erzogen. Meine Mutter war streng katholisch, dem entgegen war mein Vater sehr weltoffen. Beide Elternteile waren politisch unbeteiligt und tolerant. Unser Lebensstandard entsprach der damaligen, typischen Arbeiterfamilie. Die Nachkriegszeit hatte mit Sicherheit zu einer Abwertung des Lebensstandards unserer Familie beigetragen und damit verbundenen, leichten aber spürbaren Verbitterung der Eltern, insbesondere des Vaters. Ich habe mein Abitur und Studium in Polen abgeschlossen, dort auch geheiratet und erst im Alter von 32 Jahren, mit meinem Sohn, nach Deutschland ausgereist, wo wir auch sesshaft geworden sind. Wegen der damals, von den polnischen Behörden gegen deutsche Spätaussiedler, praktizierten Schikanen hatte meine Frau und Tochter erst zwei und halb Jahre später ihre Ausreisegenehmigung erhalten. Seitdem leben wir in Deutschland.

Die Motivation unserer Umsiedlung lag vor allem in sozialen, politischen und kulturellen Bereichen. Auch wenn, rein statistisch, die deutsche Herkunft bei uns die Oberhand annimmt, war für uns die Nationalitätsfrage nie ein essentielles Thema.

Das Leben in zwei unterschiedlichen politischen Systemen nacheinander, so wie auch einige Fernreisen haben mir geholfen die Vielfältigkeit der möglichen Lebenseinstellungen besser zu verstehen. Zugleich konnte ich, auf dieser Basis, meine eigene Lebenseinstellung entwickeln. Einige Elemente dieser Lebenseinstellung und die daraus folgende Weltanschauung, werde ich versuchen, im Rahmen der Möglichkeiten dieser Homepage, zu präsentieren.

Und noch etwas, da meine Bildung und die berufliche Erfahrung deutlich von naturwissenschaftlichen und technischen Elementen geprägt wurden, ist auch die Art meiner Argumentation und der Formulierungen davon geprägt. Darüber hinaus ist meine deutsche Sprachgewandtheit, da ich Deutsch als zweite Sprache gelernt habe, von einer sprachlichen Vollkommenheit lesbar entfernt.